Während Rot-Weiss Essen in der Vorwoche durch die Spielabsage bei 1860 München tatenlos zuschauen musste, wie die Konkurrenz spielt, hatte der Drittligist beim Flutlichtheimspiel gegen den VfB Lübeck die Chance, vorzulegen.
"Jedem ist ja bewusst, dass wir Punkte brauchen, wenn wir weiter diese Musik da oben hören wollen", erklärte Cheftrainer Christoph Dabrowski vor der Partie. Dieser Plan ging am Freitagabend auf: RWE besiegte Lübeck in einem umkämpften und chancenarmen Spiel mit 1:0 (1:0).
Es entwickelte sich das erwartet zähe Duell: Essen hatte deutlich mehr Spielanteile gegen sehr defensiv eingestellte Lübecker, fand aber lange nicht das richtige Mittel in der Offensive - bis zur 44. Minute.
Isaiah Young erzielte nach Vorarbeit von Lucas Brumme das Tor des Abends und sicherte den Rot-Weissen drei wichtige Punkte. Ganz zur Freude von Coach Dabrowski: "Wir sind überglücklich, dass wir nach den zwei Niederlagen zuletzt wieder ein Spiel gewonnen haben. Ich glaube auch, dass es ein verdienter Sieg war. Man hat aber gesehen, dass es die Herausforderung gab, gegen einen extrem tief-stehenden Gegner Lösungen zu finden. Der Gegner hat es sehr kompakt gestaltet und es war sehr schwierig, Torchancen zu kreieren. Deswegen brauchten wir diese eine Aktion über Brumme und Isi Young. Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass wir dann das 2:0 oder 3:0 nachlegen."
Wir haben die Grundordnung im 3-4-3 gewählt, weil wir einen tief-stehenden Gegner erwartet haben und Lübeck über unsere Dreierkette im Aufbau rauslocken wollten. Wir wollten Kompetenzprobleme am Flügel schaffen und über die Halbraumspieler in die Tiefe kommen.
Christoph Dabrowski.
Für eine Überraschung sorgte der Fußballlehrer bei seiner Mannschaftsaufstellung: Dabrowski änderte das System von einer Viererkette auf ein 3-4-3 und spielte mit drei Innenverteidigern. Anschließend erklärte der 45-Jährige die Idee dahinter:
"Wir haben die Grundordnung im 3-4-3 gewählt, weil wir einen tief-stehenden Gegner erwartet haben und Lübeck über unsere Dreierkette im Aufbau rauslocken wollten. Wir wollten Kompetenzprobleme am Flügel schaffen und über die Halbraumspieler in die Tiefe kommen. Eigentlich wollten wir viel mehr über Verlagerungen und Diagonalbälle kommen, das ist uns leider nicht so oft gelungen. Das war trotzdem eine ordentliche und gute Anpassung."
Das Lübeck-Duell war für Rot-Weiss Essen nicht das letzte Heimspiel in diesem Jahr: Am Dienstagabend (19. Dezember, 19 Uhr) schließt die Dabrowski-Elf das Fußballjahr 2023 mit dem Auftritt gegen den Halleschen FC ab. Gleichzeitig ist es auch der Beginn der Rückrunde. Das Hinspiel hatte RWE in Halle noch zum Saisonauftakt knapp mit 1:2 verloren.